Kameradschaftsabend 2022
Nach zweijähriger Corona-Zwangspause fand am vergangenen Samstag endlich wieder der traditionelle Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Idar-Oberstein statt.
Dazu konnten Wehrleiter Jörg Riemer und Oberbürgermeister Frank Frühauf – der den verhinderten Feuerwehrdezernenten, Bürgermeister Friedrich Marx, vertrat – zahlreiche Feuerwehrleute und Gäste in der Feuerwache 1 begrüßen.
In seiner Ansprache ging Oberbürgermeister Frühauf zunächst darauf ein, dass die Corona-Pandemie auch die Arbeit der Feuerwehr massiv beeinträchtigt hat. „Lange Zeit musste der wichtige Übungsbetrieb eingestellt, bei Einsätzen die Besatzung in den Fahrzeugen reduziert werden, so dass immer mehrere Fahrzeuge ausrücken mussten“, erklärte der OB. Darüber hinaus bescherte die Pandemie der Feuerwehr auch noch weitere Arbeit. „Das alles zusätzlich zur eigentlichen Aufgabe, nämlich retten, löschen, bergen und schützen.“ Und diese Aufgabe wird immer umfangreicher, die Einsatzzahlen steigen ständig. „Im Juli dieses Jahres waren im Lauf einer Woche sogar fünfzehn Einsätze zu absolvieren“, so Frühauf. Trotzdem komme die Feuerwehr immer, 24 Stunden am Tag, an jedem Tag im Jahr. „Jeder erwartet ganz selbstverständlich, dass ihm im Notfall geholfen wird, aber wer denkt eigentlich daran, dass die Feuerwehrleute das alles freiwillig und ehrenamtlich tun?“
Auf diese Leistung und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr sei er stolz, erklärte Oberbürgermeister Frühauf, und dankte den Kameradinnen und Kameraden hierfür auch im Namen der Bürgerschaft, von Stadtrat und Verwaltung der Stadt Idar-Oberstein.
Wehrleiter Jörg Riemer ging in seiner Ansprache ebenfalls auf die hohe Belastung der Feuerwehrangehörigen ein. „In den vergangenen drei Jahren hatten wir bei 850 Alarmierungen insgesamt 743 Einsätze zu absolvieren, im Durchschnitt waren wir also alle 36 Stunden im Einsatz.“ Dazu kämen neue Herausforderungen wie immer mehr Flächen- und Waldbrände. Das zeige, dass „der Klimawandel nicht bevorsteht, er ist schon angekommen.“ Dies habe auch Auswirkungen auf zukünftige Beschaffungen von Ausrüstung, Gerät und Fahrzeugen. Dabei sei auch zu berücksichtigen, dass die Lieferzeiten bei der Ersatzbeschaffung von Feuerwehrfahrzeugen mittlerweile 36 Monate betragen. Ebenso seien in den nächsten Jahren umfangreiche Investitionen in die bestehenden vier Feuerwachen notwendig. „Für alle diese anstehenden Maßnahmen bitten wir jetzt schon um die Unterstützung von Rat und Verwaltung“, so der Wehrleiter.
Zufrieden zeigte sich Riemer mit dem aktuellen Personalstand der Feuerwehr. Neben den 170 aktiven Feuerwehrleuten werden derzeit insgesamt 45 Mitglieder der Jugendfeuerwehr auf den aktiven Dienst vorbereitet, wofür sich der Wehrleiter bei den Jugendwarten der einzelnen Feuerwachen bedankte. Ebenso galt sein Dank der Sachbearbeiterin Sabine Müller, für ihre Unterstützung, den Arbeitgebern, die die Feuerwehrangehörigen für Einsätze und Weiterbildungen freistellen, sowie den Sponsoren und vor allem den Angehörigen der Feuerwehrleute, die oft auf diese verzichten müssten.
In seinem Grußwort ging Matthias König, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises Birkenfeld, auf die überörtliche Zusammenarbeit bei der Brandbekämpfung ein. Diese war in diesem Jahr bereits des Öfteren notwendig, auch über Kreisgrenzen hinweg. „Das hat hervorragend funktioniert, hier sind wir mit der Feuerwehr gut aufgestellt.“
Aktuell sind die Feuerwehren im Landkreis in die Vorbereitungen für mögliche Gasmangellagen oder Blackouts eingebunden. „Mit diesen Themen hat man sich in Idar-Oberstein schon frühzeitig beschäftigt und darauf können wir jetzt aufbauen“, erklärte BKI König.
Für das kommende Jahr steht voraussichtlich auch der bereits beschlossene Leitstellenwechsel an. Bisher werden die Einsätze von Rettungsdiensten und Feuerwehren in den Landkreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und dem Rhein-Hunsrück-Kreis durch die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach koordiniert. Zukünftig wird der Landkreis Birkenfeld dem Rettungsdienstbezirk Trier zugeordnet.
Im Rahmen des Kameradschaftsabends werden auch stets Ehrungen, Entpflichtungen sowie Ernennungen und Beförderungen vorgenommen.
Für ihr langjähriges Engagement in der Feuerwehr Idar-Oberstein und ihren Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung wurden insgesamt elf Wehrleute ausgezeichnet. Für 15-jährige aktive pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr wurde Hauptfeuerwehrfrau Sara Fewinger sowie die Löschmeister Sascha Herrmann und Kevin Reidenbach das Bronzene Feuerwehr-Ehrenzeichen verliehen.
Zwei Feuerwehrkameraden wurden aus dem aktiven Dienst verabschiedet und per Urkunde von ihren Pflichten als Feuerwehrleute entbunden.
Brandmeister Volker Brust, der seit 1980 in der Feuerwehr aktiv war, wechselt auf eigenen Wunsch in die Alters- und Ehrenabteilung.
Hauptbrandmeister Klaus Udo Schuff, der von Wehrleiter Jörg Riemer als „Atemschutzpapst“ tituliert wurde, war bereits seit 1973 aktiver Feuerwehrmann und hatte im Lauf seiner langen Dienstzeit zahlreiche verantwortungsvolle Funktionen auf Stadt- und Kreisebene inne. Er wurde nunmehr wegen Erreichen der Altersgrenze entpflichtet, seine Kameradinnen und Kameraden würdigten ihn und seine Verdienste mit stehenden Ovationen.
Als Dank und Erinnerung an ihre aktive Dienstzeit erhielten die beiden neuen Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung einige besondere Präsente.
Lisa Fleischhacker, Maja Hartenberger, Jana Mehler und Michelle Molter wurden zur Feuerwehrfrau,
Jonas Hahn, Niklas Jahke, Pascal Klein, Tom Kluge, Maik-Conner Maring, Matteo-Cedric Maring, Fabian Peter (nicht auf dem Foto), Luca Tim Schmidt, Tobias Stingl und Elias Witt wurden zum Feuerwehrmann befördert.