Laut Feuerwehrdezernent und Bürgermeister Friedrich Marx dürfte eine Übergabe in dieser Größenordnung wohl ein bisher einmaliges Ereignis in der Stadtgeschichte darstellen.
Begünstigt durch die gestiegenen Steuereinnahmen und dem dadurch verbesserten Handlungsspielraum der Stadt Idar-Oberstein konnte der Stadtrat in seiner Sitzung am 16.02.2022 die Beschaffung schneller als üblich und einstimmig beschließen.
Bei den Einsatzfahrzeugen handelt es sich um zwei Löschfahrzeuge „LF 20“ der Firma MAN mit einem feuerwehrtechnischen Aufbau des renommierten Herstellers Rosenbauer und einem Opel Grandland X der nun als Kommandowagen eingesetzt wird.
Die Neuanschaffungen der Löschgruppenfahrzeuge – LF 20 wurde wegen kostenintensiver Reparaturen am Löschfahrzeug – TLF 16/25 der Wache 1 (Baujahr 1991) und am Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug – HLF-Schiene der Wache 4 (Baujahr 1999) zwingend notwendig und dringlich. Zudem wurde es immer schwieriger Ersatzteile für die „alten“ Fahrzeuge zu beschaffen, sodass eine Einsatzbereitschaft dieser Autos nicht gegeben war.
Problematisch sind seit längerem die Lieferzeiten für Neufahrzeuge. Auf ein Einsatzfahrzeug muss nach Auftragsvergabe zwischen 24 und 36 Monate gewartet werden. Um einen schnelleren Ersatz zu beschaffen wurden durch das Fachamt Brand- und Zivilschutz fünf Firmen um die Abgabe eines Angebotes von Vorführfahrzeugen gebeten. So konnten die beiden LF 20 als im Bau befindliche Vorführfahrzeuge zeitnah und kostengünstiger beschafft werden. Durch diese Vorgehensweise wurden ca. 120.000 Euro eingespart. Die Beladung konnte größtenteils von den „alten“ Fahrzeugen übernommen werden. Der Kommandowagen wurde beim hiesigen Autohaus Becker erworben, von der Firma Glafotek foliert und von Kalina Funktechnik zum Feuerwehrauto umgerüstet.
„Natürlich ist die Freude am heutigen Tag groß“, bestätigte Wehrleiter Riemer auf unsere Nachfrage, der aber im gleichen Atemzug bekräftigt, immer am Ball bleiben zu müssen da bei der Größenordnung der Feuerwehr Idar-Oberstein fast jedes Jahr ein Großfahrzeug als Ersatzbeschaffung für in die Jahre gekommene Fahrzeuge getätigt werden muss. Auch wies er auf die immens gestiegen Kosten der Hersteller hin und machte zudem deutlich, dass es sich hier um dringend notwendige „Arbeitsgeräte zur Menschenrettung“ handele. „Welcher Betrieb arbeitet heutzutage mit Maschinen zwischen 25 und 30 Jahren“, stellte er in den Raum. „Dies zeigt besonders die Pflege und Fürsorge des Einsatzgeräts von Seiten der Feuerwehrangehörigen“, so Riemer.
Oberbürgermeister Frank Frühauf freute sich besonders den Kameradinnen und Kameraden das nötige Arbeitsmaterial mit übergeben zu können und ist froh darüber eine so leistungsstarke Feuerwehr in der 30.000 Einwohner Stadt zu haben auf die man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit zu einhundert Prozent verlassen kann.
Nach der Übergabe konnten die Wehrleute und zahlreiche Zuschauer beim Ehrenamtsfest in der Messe den Tag gemütlich ausklingen lassen.
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