Erster Punkt auf der Tagesordnung war die Indienststellung von drei neuen Feuerwehrfahrzeugen die mit einer Schlüsselübergabe von der Stadtspitze an die Wachführer der Feuerwachen 1 und 3 sowie an den Wehrleiter Jörg Riemer und seinen Stellvertreter Frank Knapp feierlich zelebriert wurde.
Die Feuerwache 1 erhielt ein Mannschaftstransportahrzeug (MTF) zwecks Personenbeförderung der Einsatzkräfte und der Jugendfeuerwehr mit neun Sitzplätzen. Bislang war kein solches Fahrzeug vorhanden. Das Fahrgestell ist ein Ford Transit Custom und der feuerwehrtechnische Ausbau wurde von der Firma Kalina Funktechnik ausgeführt. Das MTF ist für alle vier Wachen im Stadtgebiet nach Bedarf verfügbar.
Die Feuerwache 3 erhielt als Ersatzbeschaffung für das Löschfahrzeug LF 16/12 mit Baujahr 1996, dessen Ausfallquote im Jahr 2022 schon bei 80 Prozent lag, ein neues Hilfeleistungslösch-gruppenfahrzeug (HLF 20) der Firma Rosenbauer mit einem Mercedes-Benz Fahrgestell. Dieses Fahrzeug konnte innerhalb von sechs Monaten beschafft werden, da es sich um ein in Bau befindliches Vorführfahrzeug handelte.
Nach einer Beschaffungszeit von über drei Jahren konnte gemäß dem Beschluss des Kreistages vom 14.09.2020 ein LF 20 KatS angeschafft werden. Dieses Fahrzeug ist speziell für die vielschichtigen Aufgaben im Katastrophenschutz ausgestattet und kann so beispielsweise bis zu 10.000 Liter Wasser pro Minute lenzen oder bis zu 6.000 Liter pro Minute unter Druck zur Einsatzstelle befördern. Eine besondere Schwimmpumpe ermöglicht eine Wasserentnahme unter ungünstigsten Bedingungen. Das Fahrzeug hat ein MAN Fahrgestell, einen Feuerwehraufbau der Firma Ziegler und wird in der Wache 1 stationiert sein.
Bevor es mit dem offiziellen Teil weitergehen konnte, gab es für alle Gäste den traditionellen Rollbraten mit Kartoffelsalat den die Kameraden der Wache 1 an der eigenen Feuerstelle auf den Punkt gegart haben.
Feuerwehrdezernent und Bürgermeister Friedrich Marx begrüßte alle Gäste aus Politik, Rat, Verwaltung, der Blaulichtfamilie mit all ihren Hilfsorganisationen sowie die Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr und mit einer Schweigeminute wurde an die verstorbenen Feuerwehrkameraden gedacht.
„Ich bin nun schon seit dem Jahr 2007 als Feuerwehrdezernent im Amt, bin aber Jahr für Jahr aufs Neue und immer mehr von der Professionalität unserer Feuerwehr beeindruckt“, begann Marx seine Rede. Er richtete auch einen ganz persönlichen Dank an die Feuerwehrkameraden, da diese auch seinen Familienmitgliedern schon zur Hilfe geeilt sind. In seiner Rede würdigte er die Arbeit der verschiedenen Funktionsträger der Feuerwehr, hob die hervorragende Jugendarbeit rund um den Jugendwart der Stadt Idar-Oberstein Bernhard Rothenberger hervor und bedankte sich bei den Arbeitgebern der freiwilligen Wehrleute für die Freistellung dieser bei den häufigen Einsätzen.
Anschließend bedankte er sich bei Christian Schulz (Foto Hosser) für die professionelle fotografische Betreuung rund um die Feuerwehr Idar-Oberstein.
Nun folgte der Tätigkeitsbericht von Wehrleiter Jörg Riemer. Laut seinen Ausführungen musste die Feuerwehr Idar-Oberstein seit dem letzten Kameradschaftsabend bis zum 31.10.2023 256 Einsätze bei 289 Alarmierungen abarbeiten. Somit war die Feuerwehr im Durchschnitt alle 36 Stunden im Einsatz. Das Einsatzspektrum reicht von der klassischen Hilfeleistung wie zum Beispiel einer Türöffnung für die Polizei oder den Rettungsdienst, über Unwettereinsätze bis hin zu Gebäudebränden mit Menschenrettung. Besonders in Erinnerung geblieben ist Wehrleiter Riemer der Dachstuhlbrand am Tag der offenen Tür der Feuerwache 1 im Stadtteil Idar bei dem alle vier Feuerwachen über mehrere Stunden extrem gefordert waren.
Riemer begrüßte die Indienststellung der neuen Fahrzeuge, bedankte sich für die Unterstützung bei Rat, Verwaltung, seinem Stellvertreter Frank Knapp und der Sachbearbeiterin Sabine Müller und mahnte aber im gleichen Atemzug: „Die Feuerwehr muss bei den immer höher werdenden Anforderungen eine entsprechende Ausstattung vorweisen, es handelt sich definitiv nicht um Spielzeug sondern um lebensrettendes Arbeitszeug.“ Hinsichtlich der Ersatzbeschaffungen für altersschwache Fahrzeuge muss in Zukunft langfristiger geplant und frühzeitiger agiert werden, da die Lieferzeiten bei teilweise mehr als drei Jahren liegen. Ebenfalls muss immer wieder verstärkt für Feuerwehrnachwuchs geworben werden da es so gut wie keine Quereinsteiger gibt, so Jörg Riemer.
Da krankheitsbedingt BKI Matthias König und einige Amtsträger absagen mussten gab es nur ein Grußwort von Bernd Alsfasser, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder. Als Mitglied des Arbeitskreises Feuerwehr im Gemeinde- und Städtebund bemängelte er die viel zu geringen Zuschüsse vonseiten des Landes bei der Anschaffung von neuen Fahrzeugen oder dem Bau von neuen Gebäuden. „Bei immer weiter steigenden Preisen kann es eigentlich nicht sein, dass es sich bei den der Anschaffung von neuen Fahrzeugen oder dem Bau von neuen Gebäuden. „Bei immer weiter steigenden Preisen kann es eigentlich nicht sein, dass es sich bei den Zuschüssen um Festbeträge ohne Anpassung nach oben handelt, da muss sich in der nächsten Zeit dringend etwas ändern“, so Alsfasser.
Nun standen die Ehrungen für besondere Verdienste rund um das Feuerwehrwesen auf der Tagesordnung.
Verleihung des Bronzenes Feuerwehr-Ehrenzeichen für 15-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr:
Hauptfeuerwehrmänner Marlon Frech und Patrick Klein
Verleihung des Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr:
Hauptfeuerwehrmann Dannis Schneider
Verleihung des Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige aktive pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr:
Brandmeister Markus Koop
Verleihung des Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 45-jährige aktive pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr:
Oberbrandmeister Wolfgang Frühauf, Brandmeister Volker Lorenz, Hauptlöschmeister Erich Ruppert
Nach den Ehrungen wurden folgende Kameraden*innen für den aktiven Feuerwehrdienst verpflichtet:
Malte Kruschel, Torben Herberts, Michael Fröhlich, Alexander Klein, Jan Mayer, Jakob Schwindt, Yannick Peters
Nicht auf dem Foto: Chiara Risch und Vadim Schreiner
Auf Vorschlag des Wehrleiters wurden nachstehend aufgeführte Feuerwehrangehörige befördert und durch Handschlag bestellt:
Zur / Zum Feuerwehrfrau/mann wurden ernannt:
Hannah Veeck, Constantin Schuch, Jakob Schwindt
Nicht auf dem Foto: Michael Holzhaus
Zur / Zum Oberfeuerwehrfrau/mann wurden ernannt:
Leon Priebe, Annika Späth, Asmir Asko Schulz, Linus Ullrich, Niklas Jahke, Leon Ruppenthal Nicht auf dem Foto: Jan Kluge und Jan Lamnek
Zur / Zum Hauptfeuerwehrfrau/mann wurden ernannt:
Pascal Heidrich, Marvin Ruppert, Rene Weyrauch, Jan Adam, Julia Abrossinow, Ryan Stumm,
Jonas Ohlinger, Luca Bender, Nils Augustin, Maximilian Spomer
Nicht auf dem Foto: Tristan Jung, Marvin Klee
Zum Löschmeister wurden ernannt:
Christopher Pees, Eric Nees, Patrick Klein, Tobias Schaaf, Tomislav Rakuljic
Zum / Zur Oberlöschmeister/in wurden ernannt:
Milena Frühauf, Thomas Junker, Marcel Bender, Dannis Schneider
Nicht auf dem Foto: Thomas Diehl und Florian Lofi
Zum Hauptlöschmeister wurde ernannt:
Georg Werner
Zum Oberbrandmeister wurde bestellt und eine Urkunde überreicht:
Rolf-Peter Veeck
Zum Hauptbrandmeister wurden bestellt und eine Urkunde überreicht:
Andreas Schmidt und Bernhard Rothenberger
Der emotionalste Moment des Abends war die Verleihung des Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande an Wehrleiter Jörg Riemer, der sichtlich bewegt und völlig unerwartet diese besondere Auszeichnung von der Stadtspitze unter standing ovation des Publikums entgegennahm.
„Die Feuerwehr ist und bleibt mein Leben“, fasste Riemer seine über 40jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr zusammen.
Am Ende der Veranstaltung gab es für die Alters- und Ehrenabteilung noch einen Idar-Obersteiner Geschenk-Gutschein der seit einiger Zeit das Weinpräsent ersetzt und auch die heimische Wirtschaft unterstützen soll.
Fotos: Christian Schulz, Foto Hosser